Harz bleibt auch nach Landtagswahlen bunt

  • 8 Jahren vor
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Unlängst haben die Kunden des Ferienhaus-Vermittlers Atraveo – einer Tochter der Tui – Wernigerode zur beliebtesten Ferienstadt Deutschlands gewählt. „Aber so ein Titel nützt uns nichts, wenn das von solchen Meldungen überschattet wird“, erklärte Erdmute Clemens, die Geschäftsführerin der Wernigerode Tourismus GmbH (WTG) vergangene Woche in der Zeitung „Volksstimme“. Der Grund für ihre Aussage war ein Bericht über die Auswirkungen der Landtagswahlen auf die Tourismuszahlen in der Stadt. Demnach hat die Wernigeroder Tourismus GmbH mit zahlreichen Stornierungen zu kämpfen.

Touristen beruhigen

Die Mitarbeiter der Tourist-Information versuchen nun die eingehenden E-Mails entsprechend zu beantworten und die Urlauber zu beruhigen. Man hofft, dass es sich nur um eine kurzfristige Reaktion handelt. „Für uns ist es wichtig, dass Sachsen-Anhalt wieder in demokratisches Fahrwasser gerät,“ so Clemens in der Volksstimme. Bei der Wahl des 7. Landtages von Sachsen-Anhalt am 13. März 2016 hatte die AfD 24,2 Prozent der Stimmen bekommen.

Landestourismusverband Sachsen-Anhalt hofft, dass Nachfrage nicht sinkt

Auch der Landestourismusverband Sachsen-Anhalt beobachtet die Entwicklung mit Sorgenfalten.  „Wir haben die Befürchtung, dass weniger Touristen nach Sachsen-Anhalt kommen, weil sie aufgrund der instabilen politischen Verhältnisse ihre Reise absagen“, erklärte Lars Zimmer, der Chef des Tourismusverbandes, gegenüber dem MDR. Die Osterfeiertage, die traditionell einen Besucheransturm in Quedlinburg mit sich bringen, werden erste Anhaltspunkte über das Reisejahr 2016 geben.

Auch andere Landstriche kennen solche Probleme. Vom „Pegida-Effekt“ sprach das Dresdener Stadtmarketing, um den Imageverlust der sächsischen Landeshauptstadt zu erklären. Ob Sachsen-Anhalt, mit mehr als 7,6 Millionen Gäste-Übernachtungen 2015 nun einen „AfD-Effekt“ zu erwarten hat, bleibt zu beobachten.

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