Ist das Wohnen auf dem Supermarktdach ein lebenswertes Konzept?

  • 5 Jahren vor
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Fast drei Millionen Wohnungen könnten in Deutschland entstehen, wenn man sie einfach auf vorhandene Gebäude aufstocken würde. Das ist die Kernaussage der Studie „Wohnraumpotenziale in urbanen Lagen. Aufstockung und Umnutzung von Nichtwohngebäuden“, die das Pestel-Institut und die TU Darmstadt gemeinsam durchgeführt haben.

Enormes Potenzial der Wohnraumschaffung durch Gebäudeaufstockung

So käme man dem Wohnungsproblem entgegen, ohne zusätzliches Bauland zu benötigen oder weitere Verdichtungen vorzunehmen. Die Studie empfiehlt konsequentes Nutzen vorhandener Nicht-Wohngebäude wie Fabriken, Supermärkte, Bürokomplexe und Parkhäuser durch Umbau und Aufstockung. Das heißt, um in Kernlangen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, müsse man innerstädtische Bau-Potenziale viel konsequenter nutzen.

Leben auf den Dächern von Bestandbauten

Die Studie benennt den Mangel an Baugrund als eine der wesentlichen Ursachen für den stockenden Wohnungsbau und dramatische Preissteigerungen von Mieten. Auch die wachsende Versiegelung von Flächen sei ein Problem. Beides könne man durch Aufstockungen umgehen.

Die Veröffentlichung und Vorstellung der Studie in Berlin sorgte deutschlandweit für großes Aufsehen, vor allem bei Experten. Gerade das Zusammenfügen großer gewerblicher Einheiten und Wohnungen, die meist kleinteilig angelegt sind, ist eine anspruchsvolle Bauaufgabe. Dazu seien auch Anpassungen im Bauplanungs- und Bauordnungsrecht notwendig. Denn im Moment sind keine günstigen Rahmenbedingungen für die Aufstockung und Umnutzung von Gewerbeeinheiten gegeben.

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